An Corona zerbricht die demokratische Zivilgesellschaft

Traurig aber leider eine realistische Prognose. Es ist schon erstaunlich, wie ein mikroskopisch kleiner Winzling eine angeblich aufgeklärte Gesellschaft zu Hetzern und intoleranten Mobbern macht – wie verängstigte und panische Mehrheiten aus „Minderheiten“ Schuldige machen.

Quer-Denk-Seite

Unter dem Titel „Der deutsche Impf-Herbst“ veröffentlichte der Kulturschaffende Jens Fischer Rodrian eine mutige, wie schonungslose Gesellschaftsanalyse des Geschehens der letzten zwei Jahre. Beim Lesen wird überdeutlich, wie wir von einer demokratischen, auf respekt- und vertrauen-basierten Gesellschaft in eine autokratische Gesellschaft, die auf Unterwürfigkeit, Respektlosigkeit, Uniformität und aristokratische Führungsphilosophie setzt, rutschen.

Ich persönlich glaube, dass diese Entwicklung schon viel früher, in den frühen 80er Jahren in der Ära Helmut Kohl begonnen hat. Erst die panische Hilflosigkeit unserer Führungsfiguren und ihre unbedachten kommunikativen Überreaktionen in der Corona Zeit, mit denen sie ihren Maßnahmen Legitimität in Ermangelung von nachvollziehbaren Fakten verleihen wollten, hat diese Entwicklung deutlich werden lassen.

So stellt Jens Fischer Rodrian für die letzten zwei Jahre fest: „Immer deutlicher zeigt sich der menschenverachtende Charakter der derzeitigen Kampagne — niemand wird später behaupten können, er hätte nichts gewusst.“

Am Ende des Textes lohnt es sich, einmal die großen…

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Halloween

Am 31.10. ist Halloween. Ein christliches bzw. keltisches Fest, das seinen Ursprung in Irland hat. All Hallows Eve – der Abend vor Allerheiligen, es wurde das Ende des Sommers und der Einzug des Viehs in die Ställe gefeiert.

Auch glaubte man, dass zu dieser Zeit die Seelen der Toten heimkehren. Die Trennungsschicht zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt ist dünn, weshalb Kontakt mit verstorbenen Familienmitgliedern möglich ist.

Mythologisch betrachtet beginnt eine Zeit der Prüfung. Was hat das Jahr gebracht? War es gut? Was wird weiter bestehen? War es schlecht, was muss ausgesortiert werden. Auch festgefahrene Energien möchten jetzt erlöst werden, denn diese Energieblockaden werden von Generation zu Generation weitergegeben. Wir befinden uns im Jahreskreis im Tierkreiszeichen Skorpion mit seinem Herrscher Pluto, also inmitten einer Phase des Wandels und der Transformation. Festhalten, Loslassen, Sterben, die Auseinandersetzung mit den Ahnen – alles Themen, die zu diesem Archetypus gehören, um nur einige zu nennen.  

Doch wie wird Halloween heute bei uns gefeiert? Nach einer großen Hungersnot sind viele Iren nach Amerika ausgewandert. Was ist von dem ursprünglichen Fest übriggeblieben? Was ist von Amerika zu uns rüber geschwappt? Alles nur noch schräg und völlig entkoppelt vom ursprünglich Sinn!

Wenn es ums Loslassen geht, um die Auseinandersetzung mit unseren Ahnen, warum machen wir daraus nicht ein „Seelen-Erlösungsfest“? Wir ziehen uns zurück, gehen in die Stille, nehmen Kontakt mit unserem Hohen Selbst auf und finden heraus, welche Themen uns immer wieder begleiten und plagen. Vielleicht erkennen wir dabei, dass wir einiges übernommen haben, denn das ist der wahre Generationenvertrag! Wie bereits erwähnt, die Schleier zur unsichtbaren Welt sind dünn und mit etwas Vertrauen bekommen wir die Information, die gerade jetzt für unseren Weg wichtig ist. Die Auseinandersetzung mit den Ahnen kann vieles lösen und damit heilen.

Warum in den letzten Monaten keine Artikel von mir gekommen sind? Nun wie ihr euch denken könnt, hat das was mit der Pandemie zu tun. Ich war mit mir selbst beschäftigt. Vor allen Dingen damit, mich in meiner Mitte und meiner Kraft zu halten. Ob geimpft oder ungeimpft, ob Verschwörungstheorie oder was auch immer, für mich zählt nur, was macht das Ganze mit mir. Ich beobachte was um mich herum aber noch viel mehr, was in mir selbst vorgeht. Bei allem was die vergangenen Monate war und noch ist, kann ich das Ganze für mich auf einen Nenner herunterbrechen, es herrscht: DIE ANGST VOR DEM TOD!!!

Die Auseinandersetzung mit dem Tod, mit der Endlichkeit des Lebens wird in unserer heutigen Gesellschaft mehr als verdrängt. Aber der Tod gehört zum Leben dazu! Das einzige was bei deiner Geburt definitiv feststeht ist, dass am Ende des Lebens der Tod steht – wann immer das ist. Bezogen auf das aktuelle Geschehen und auf die aktuelle Zeit – Skorpion/Pluto – eine gute Gelegenheit, sich diesem Thema zu stellen.

Hierzu noch eine kleine Geschichte:

Ein Mann ist mit dem Zug auf den Weg in eine große Stadt. In seinem Abteil trifft er auf  eine seltsame Gestalt. Als er ihn fragt wer er sei bekommt er die Antwort: Ich bin der Tod und fahre regelmäßig in die Stadt. 

Der Mann setzt sich neben  den Tod und fragt: Was hast du vor? Der Tod antwortet: „Ich gehe  in die Stadt und hole mir 100 Leute!“

Der Mann erschrickt und als sie im Bahnhof ankamen, rennt er los  und schreit: „Der Tod ist auf dem Weg in die Stadt! Er will sich 100 Leute holen!“

Die Menschen rennen in ihre Häuser, verstecken sich, verbarrikadieren sich…. Aber vor dem Tod gibt es kein Versteck.

Nach vier Wochen sieht der Mann wieder den Tod in der Stadt.  Er rennt auf ihn zu und brüllt ihn an: „Du, Lügner! 100 Leute hast du holen wollen! Nun aber sind über 5000 tot!! „

Der Tod blickt ihn lange an und sagt dann langsam: „Ich habe mir planmäßig die 100 geholt, wie jede Woche. Alte, Schwache, Kranke…

Die anderen hat die ANGST getötet. Und die hast DU in die Stadt getragen.

In diesem Sinne fühlt euch herzlichst umarmt

Namastè

Monika Roth

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Der Spreewald: eine von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaft

Das den inneren Spreewald umgebende Grasland wird heute von großen Traktoren mit gigantischen Mähbalken bearbeitet. In früherer Zeit dürfte das durch Ochsen, Pferde und durch Muskelkraft bewerkstelligt worden sein, oder aber durch direkte Beweidung wie es auch heute noch gemacht wird. Die Rinderherden, die wir beobachten konnten, die durch das Grasland streifen, verleihen der Landschaft einen Hauch von Wild-West-Romantik. Einen Cowboy oder Gaucho haben wir aber nicht gesehen.😉 An einer Stelle werden wir durch Schautafeln darauf hingewiesen, dass dieses Gebiet schon seit mindestens 3000 Jahren von Menschen bewirtschaftet wird. Das belegen archäologische Befunde. Somit ist der Spreewald ein sehr altes von Menschen gestaltetes Kulturland.

An verschiedenen Stellen, fällt uns auf, dass man die Natur sich selbst überlässt. Ein Einheimischer, mit dem wir ins Gespräch kommen, vertritt zu dieser „grünen Haltung“, eine sehr kritische Position. Er argumentiert, dass die Spreelandschaft nur deshalb heute so ist, wie sie ist, weil der Mensch sie über viele Jahrhunderte gestaltet hat. Dass Sich-Selbst-Überlassen hat zur Folge dass sich diese alte Kulturlandschaft zusehends verändert, weil durch die fehlende Kulturpflege sich der Waldbestand nicht mehr verjüngen kann. Er lastet diese Veränderung der dogmatischen Haltung von grünen Politikern an und empfindet deren kompromisslose Haltung als eine Art Heimatverlust. Das ist eine Sichtweise, die sich einem Touristen, der mal für zwei, drei Tage einfliegt bei aller Aufmerksamkeit nicht sofort erschließt. Er empfindet, das was er sieht als schön, Natur pur, als schon immer so gewesen. Es strahlt Idylle und Friedlichkeit aus. Die schleichenden Veränderungen kann der Kurzzeittourist nicht erkennen.

Mir wird wieder einmal deutlich, wie schwierig es in unserer komplexen Welt geworden ist, einen fairen Interessenausgleich zwischen unterschiedlichen Standpunkten und Interessen zu erarbeiten. Und so stellen sich mir beklemmende Fragen, wie z.B.:

Wem gehört eigentlich eine alte Kulturlandschaft?

Wer darf für diese Kulturlandschaft sprechen (und wer nicht)?

Gibt es so etwas wie Heimatrecht? Oder sogar ein Recht auf Heimat? Ist das vielleicht sogar ein Grundrecht?

Gibt es so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht der in einer „Heimat“ lebenden Menschen und der durch sie getragenen Organisationen?

Wo liegt die Grenze zwischen „Mit der Natur leben“ und „Natur ausbeuten“?

Diese Fragen machen uns sehr nachdenklich, zumal uns ähnliche Fragen in touristischen Hotspots wie z.B. in Pisa, Kloster Melk, Dürnstein an der Donau, in der Tourimeile am Tittisee oder in Venedig in ähnlicher Weise begegnet sind. In den genannten Beispielen war Auslöser der überdimensionale und nicht mehr verkraftbare Ansturm der Touristen, der Heimat zerstört.

Hier lernen wir, dass auch politische Dogmen, Heimat zerstören können!

Paul, der hilfsbereite Spreewald-Gondoliere

Die Radwege im Spreewald sind überwiegend gut und fest verdichtete Schotterwege. Auf den Hauptrouten und innerhalb von Siedelungen sind sie meist asphaltiert. Gerade diese Schotterwege, mit darin enthaltenen spitzen Steinen, können tückisch sein. Wer mit den heute üblichen modernen Reifen unterwegs ist, sollte bei optimalem Reifendruck eher selten ein Problem bekommen. Ganz auszuschließen ist das aber nicht. Als wir auf unserer Rundtour von Lübbenau nach Lübben und in einem großen Bogen über Alt Zauche wieder zurück nach Lübbenau fahren, ist uns genau dieses passiert. Ungefähr 10 km vor Lübbenau fängt das Hinterrad von Womolix’s Fahrrad an zu holpern.

Ein Blick zum Hinterrad reicht – Plattfuß.

An diesem Teil der Strecke sind kaum Menschen unterwegs. Flickzeug und das kleine Notbehelfswerkzeug haben wir dabei. Doch ohne Luftpumpe, wird uns das nichts nützen. Mit Erschrecken stellen wir fest, dass ich beim Fahrfertigmachen der Fahrräder die Luftpumpen in der Wohnmobilgarage vergessen habe. Da kann sich der WoMolix aber was von ärgern. WoMoline verzichtet dankenswerterweise auf Vorwürfe.

Ein Blick auf die Radl App zeigt, wir haben noch ca. 10 km bis zum Wohnmobil vor uns. Es ist schon später Nachmittag und 10 km Fahrrad schieben macht keinen Spaß. Wir haben Glück, so glauben wir als uns zwei Damen auf ihren Fahrrädern einholen. Wir fragen, ob sie eine Luftpumpe dabei haben. Aber wie sollte es anders sein, sie haben keine dabei. Stattdessen gibt es einen guten Rat. Wenn wir ungefähr 2 km zurücklaufen und dann nach rechts abbiegen, finden wir eine Anlegestelle für Spreewaldkähne und eine Art Schnellimbiss beziehungsweise Biergarten. Da könnte uns vielleicht geholfen werden. Mit der Aussicht auf Hilfe und Unterstützung folgen wir dankend diesem Rat.

WoMoline ist schon mal vorgefahren und versucht in dem Biergarten Unterstützung zu finden. Als ich ankomme, eröffnet mir WoMoline, dass von den etwa 10 anwesenden Radlergruppen überhaupt nur zwei eine Luftpumpe dabei haben. Von diesen zwei Luftpumpen ist eine für unsere Ventile geeignet. Ich denke mir: „Glück gehabt“.

Sofort mache ich mich daran das Hinterrad auszubauen und den Fahrradmantel von der Felge zu ziehen. Als ich gerade vom Bierausschank eine Schüssel mit Wasser organisiert habe, um das Loch im Schlauch zu identifizieren, ruft das drei Radler auf den Plan, die schon ordentlich „RadlerWasser mit Hopfenaroma“ getankt haben.

Ihre Hilfsbereitschaft ist sicher gut gemeint, aber es entwickelt sich jetzt das, was man mit dem Sprichwort „Viele Köche verderben den Brei“ beschreibt. Es kommt zu einem regelrechten Wettbewerb der heißt: „Wer weiß am besten, wie ein Fahrradschlauch geflickt wird.“

So versucht jeder der Herren dem jeweils gerade Agierenden, entweder Reifenschlauch, Flickzeug oder Werkzeug aus der Hand zu nehmen, um zu zeigen was er kann. Einfach grotesk und fast schon kabarettreif. Aber wer den Schaden hat, sollte nicht auch noch für den Spott sorgen.

Das Ergebnis ist genau so, wie es das Sprichwort beschreibt. Ich baue das Hinterrad wieder ein und als ich das Rad wieder auf seine Reifen stelle, um die Reparatur zu testen, da entweicht die Luft abermals aus dem Hinterrad. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. 😎🤔

Mich hat’s trotzdem für die Herren eine Runde Bier gekostet.

WoMoline traut dem Reparaturschauspiel wohl auch nicht. Deshalb macht sie sich noch vor Beendigung der Reparaturarbeiten auf dem Weg zu dem nahegelegenen Spreewaldhafen. Dort trifft sie auf Paul, einen Spreewaldgondoliere der gerade seine Fahrt beendet hat. Paul erliegt dem charmanten Bitten von WoMoline und ist bereit, uns mit Rat und Tat zu unterstützen.

Als ich gerade dabei bin, das soeben reparierte Hinterrad wieder auszubauen, erscheint WoMoline mit Paul. Paul schaut sich mit fachmännischem Blick den geflickten Schlauch an und prüft mit nachdenklichen Blick die Reparaturstelle. Er zeigt mit dem Zeigefinger auf unserer Reparaturset und sagt: „Damit wird das hier nichts mehr. Ich nehme das Rad mit und repariere das in meiner Werkstatt.“ Wir erfahren von Paul, dass er nicht nur Spreewaldgondoliere ist, sondern auch ein passionierter Radfahrer. Und ehe wir uns versehen, hat Paul mein Hinterrad im Kofferraum seines Autos verstaut und lässt uns mit dem Hinweis, das könne schon eine dreiviertel Stunde oder eine Stunde dauern, zurück.

Wir können vorerst mal nichts tun. Und so bleibt uns nur, mit den angeheiterten und hilfsbereiten Radlern ein weiteres „Radler“ zu trinken.

Auch nach anderthalb Stunden ist Paul noch nicht zurück. Uns wird es langsam mulmig, denn die Sonne bereitet sich schon auf den Untergang vor und wir haben ja noch 10 km vor uns. Müssen wir womöglich im Spreewald unterm Himmelszelt übernachten?

Die hilfsbereiten Radler haben sich mittlerweile auf ihren Heimweg begeben. Und wir sitzen in dem sich langsam leerenden Biergarten. Da taucht auch Paul wieder auf. Er meint, unser Schlauch sei nicht mehr zu reparieren, aber er hat noch einen alten, schon einmal geflickten Schlauch gleicher Größe mit passendem Ventil in seiner Werkstatt gefunden.

Schnell ist das Hinterrad wieder eingebaut. Natürlich gehen wir zunächst einmal mit Paul ein Feierabendbier trinken.

Ich möchte mich für Pauls Hilfe großzügig erkenntlich zeigen, denn eine Fahrt mit dem Taxi zurück zu unserem Stellplatz hätte uns aufgrund des großen Umweges auch eine Stange Geld gekostet. Doch Paul lehnt dies kategorisch ab. Dass wir das Feierabendbier bezahlen, das ist okay.

Wir lernen einen bescheidenen aber selbstbewussten Spreewaldgondoliere kennen, der ganz fest verwurzelt mit seiner Heimat ist, diese liebt, schätzt und pflegt. Wir vernehmen das Leuchten in seinen Augen, wenn er über seine Arbeit als „Fremdenführer“ spricht. Es ist ihm wichtig, den Gästen seine Heimat nahezubringen und gleichzeitig aber auch diese Heimat zu schützen. Denn, so sagt Paul,: „Unwissenheit zerstört.“ Da erleben wir auf einmal einen sehr tiefgründigen und nachdenklichen Paul, der sich sowohl um die Erhaltung des Naturreservats Spreewald als auch um den Erhalt der Lebensweise der Menschen und ihrer sozialen Verbundenheit Sorgen macht.

So ganz nebenbei erfahren wir, dass Paul, immer wenn er in Lübbenau ist, im Restaurant & Eiscafé Hanschick, gegenüber vom Busparkplatz einkehrt und dort gut bekannt ist. Wir waren auch schon da und die Sülze mit Bratkartoffeln ist uns in guter Erinnerung geblieben. Ich bin sicher, das liegt an den Spreewälder Gurken 😉 und an den Fähigkeiten des Kochs, denn die Gurkenremoulade war hervorragend. Wir haben erfahren, dass Paul ganz gern einmal einen guten Wein trinkt. So beschließen wir am nächsten Tag dort noch einmal einzukehren und für Paul die beste Flasche Wein, die wir an Bord haben als Dankeschön bei der Wirtin zu hinterlegen.

Lieber Paul, falls du das lesen solltest, nochmals unseren Herzlichsten Dank.

Der Spreewald: Eine alte Kulturlandschaft entdecken

Wasser„straßen“ im Spreewald

Diese alte Kulturlandschaft hat für uns drei wesentliche Dimensionen – Das umgebende weitläufige Grasland, den bewaldeten inneren Spreewald mit den Wasserläufen der Spree und den kerzengerade verlaufenden Kanälen – die hier Fließ genannt werden, und die Orte und Behausungen die der Lebensmittelpunkt der Bewohner im Spreewald sind, nebst ihrer durch die Landschaft geprägte Lebensweise.

Lehde das Museumsdorf

Mitten im Spreewald liegt ein Ort, der lange Zeit nur mit dem Kahn erreichbar war. Lehde ist heute ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäudeensemble, dass man durchaus als bewohntes Museumsdorf bezeichnen kann, das in seinem Kern ein Freilandmuseum beherbergt. Wer gerne in vergangene Zeiten eintaucht, der bekommt im Freilandmuseum eine Menge geboten.

Heute leben noch etwa 130 Menschen in diesem Ort, der zu einem nicht unbedeutenden Teil vom Tourismus lebt. Aber auch nebenerwerbliche Fischerei, was vor langer Zeit die Haupterwerbsquelle war, und Gemüseanbau sind heute noch Bestandteil des örtlichen Lebens und Wirtschaftens. Es soll sogar noch einen Kahnbauer geben. Nahezu jedes Grundstück hat Zugang zur Spree oder zu einem Spreekanal. Lehde ist also eine Art Süßwasservenedig und ist entweder zu Fuß oder mit dem Kahn erreichbar. Es ist auch möglich mit dem Fahrrad hin zu fahren, aber gerade die E-Biker sollten sich bewusst sein, dass die Brücken die über die Kanäle führen sehr steile Auf- und Abgänge haben, die das Schieben der Fahrräder nicht gerade einfach machen. Schon mit normalen Fahrrädern sind diese Brücken für manch ungeübten Zeitgenossen und für kleinere Kinder eine Herausforderung.

Kahnfahren: die Spreewälder Hauptattraktion

Überall, wo die Spree oder die kerzengerade verlaufenden Spree Kanäle, auf Besiedelung treffen, sind Häfen und bei größeren Ansiedlungen kleine ‚Hafengebiete‘ entstanden. Hafengebiet ist vielleicht etwas übertrieben. Es sind Anlegestellen für die Spreewaldkähne.

Das Kahnfahren mit Touristen, ist eine Erfindung des modernen Tourismus. Früher, so nehme ich einmal an, war der Kahn das wichtigste Transportmittel für Güter die hier produziert wurden. Heute wird eine ganze Busladung auf zwei oder drei Kähne verteilt, mit einem Spree-Gondoliere als Fremdenführer. Während der Fahrt vermittelt er allerhand Wissenswertes, während er seine Gäste von einem Hafen zum nächsten und in die dortige Gastronomie schippert.

Es scheint sogar so etwas wie einen öffentlichen Nahverkehr auf der Spree zu geben. Das Haltestellenschild des Spreewald-Express weist deutlich darauf hin.
Auf dem Bild des Haltestellenschilds sieht man im Übrigen die typische Tracht der Spreewälderinnen. Wir haben diese Tracht nur zwei mal in Natura gesehen. Da war aber die Kamera nicht mit dabei, bzw. nicht einsatzfähig. 😢

Die Alternative zum Kahnfahren

Wem das zu gruftihaft, kaffeefahrtenhaft oder schlicht zu langweilig ist, der kann auch mit einem Kanu oder Kajak die Welt der Spree und der Spreekanäle entdecken. Vor allem die jüngeren unter den Besuchern des Spreewalds wählen diese Variante. Auch bei Familien mit kleineren Kindern ist diese Variante der Fortbewegung recht beliebt. Ein Hauch von Abenteuer verspricht dabei ein Picknick an einem der Anlandungsplätze oder an den Schleusen der Kanäle.

Ab und an begegnet man auch echten Kanuwanderern, die mit kleinem Zelt und Gaskocher im Spreewald von Campingplatz zu Campingplatz oder Übernachtungswiese unterwegs sind.

Radfahren im Spreewald: nicht nur eine beliebte Freizeitbeschäftigung

Wie wir erfahren, nutzen auch die Spreewälder, zumindest im Kernbereich, sehr gerne das Fahrrad, da doch eine ganze Menge von Verbindungswegen für den allgemeinen Verkehr gesperrt sind. Und wer durch das innere Spreewaldgebiet auf die andere Seite der Spree möchte muss mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln recht große Umwege in Kauf nehmen.

Der Spreewald bietet eine Vielzahl von möglichen Radtouren an, die auch in den meisten Fällen ordentlich ausgeschildert sind. Aus der Vielzahl von Möglichkeiten, und von den Fremdenverkehrsämtern vorgeschlagenen Touren, lassen sich für jeden Geschmack kurze bis sehr langen Touren zusammenstellen. Den Schwierigkeitsgrad würde ich eher auf leicht bis mittel einstufen, denn das ganze Spreewald Gebiet bietet nur wenig Höhenunterschiede. Gerade für nicht so geübte Radfahrer ein ideales Gebiet wieder etwas „Fahrradkondition“ aufzubauen. Auch für Familien mit Kindern ist das Spreewaldgebiet zum radeln recht gut geeignet.

Die von den Touristinformationen kostenlos zur Verfügung gestellten Radwandervorschläge sind, was die Karten anbetrifft, zu ungenau und stimmen mit der Beschilderung nicht immer überein.

Wir empfehlen entweder eine detailreiche professionelle, aber kostenpflichtige, Radwanderkarte, oder eine Radwander-App wie z.B. locus map oder komoot, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Sonst, so ist es uns passiert, kann es sein, das ein Schild die Entfernung z.B. nach Lübben mit 8 km angibt. Das nächste Schild, dass wir entdecken, weist dann aber eine Entfernung von 12 km aus. Entweder wir haben eine Abzweigung verpasst, oder?…

Den nicht so arrivierten Radlern sei noch der gute Rat mitgegeben, immer einen passenden Ersatzschlauch und eine geeignete Luftpumpe, plus Werkzeug dabeizuhaben. Es kann, sollte es doch einmal zu einem Platten kommen, ein recht weiter Weg sein bis zu einem Ort, an dem man professionelle Hilfe bekommen kann. Darauf zu hoffen das andere Radler Notfallreparaturset, Werkzeug und passende Luftpumpe dabei haben, ist so naiv, wie auf einen Lottogewinn zum Ausgleich des voll ausgeschöpften Disporahmens zu spekulieren. Wir haben es selbst erlebt.😎

Eine unerwartete Begegnung

Wir sind mit dem Rad an einem Spreewaldkanal unterwegs. Wir passieren gerade eine Spreewaldschleuse, als wir ein herzzerreißendes Schreien einer Frau unten vom Kanal vernehmen. Mir schießt sofort der Gedanke in den Kopf, da ist beim Schleusen ein Kind aus einem Boot gefallen und die erschrockene und besorgte Mutter reagiert mit hysterischem Gekreische.

Vollbremsung, runter vom Rad, Rad umdrehen und abstellen – Lage sondieren. Ich sehe eine junge Frau kreischend und wild gestikulierend in einem 2er-Kajak sitzen. Dahinter ein junger Mann, der langsam paddelnd das Kajak zurück zum Steg manövriert. Das freudige Gesicht der jungen Dame passt so überhaupt nicht zu meinem Bild im Kopf.

WoMoline hat mittlerweile die Situation gecheckt und ruft: „Hallo Kathi was machst du denn hier?“

Ich bin noch immer nicht im Bilde. Hää wer? Kathi – kenne keine Kathi – oder doch?

Ganz langsam geben mir meine Gehirnwindungen einen Tipp. Eine von WoMolines Nichten heißt so. Ja, und die überschwängliche Freude, die ich irrtümlich als Panikreaktion interpretiert habe, passt zu WoMolines Nichte, die wir nun schon seit drei oder vier Jahren nicht mehr gesehen haben, weil sie in der Welt unterwegs war.

Wir wussten nichts von ihrem Hier-Sein, und sie wusste nichts von unserem Aufenthalt im Spreewald. Und genau in den drei Sekunden, als wir an der Schleuse mit den Fahrrädern vorbeifahren, fährt WoMolines Nichte mit ihrem Freund aus der Schleuse heraus und sieht und erkennt uns. Unglaublich, unvorstellbar.

Die Welt ist doch oft viel kleiner als wir denken.

Natürlich feiern wir an einem der folgenden Abende dieses unerwartete Wiedersehen beim Grillen mit Spreewaldgurken und Rotwein verkosten.

Wohnmobilisten sind Umweltschädlinge: Ideologiegetriebene Ignoranz der Klimaaktivisten!?

Wir (als Synonym für „Wohnmobilisten„) wurden schon mehrfach von Klimaaktivisten als Umweltschweine gebrandmarkt. Eine Diskussion mit ihnen war leider immer fruchtlos, glitt in beleidigende Unterstellungen ab und war gekennzeichnet von der konsequenten Ignoranz von Fakten und wissenschaftlichen Untersuchungen. Die Klimaaktivisten beharrten auf dem Argument, dass ein Wohnmobil auf einem „stinkenden“ Diesel sitzt, durch viel mehr Energie-/Spritverbrauch die Umwelt belastet als ein PKW oder gar ein öffentliches Verkehrsmittel, und obendrein für die Vermüllung der Umwelt verantwortlich wäre.

Das letzte Argument ärgert mich, wenn ich die Vermüllung entlang der vorwiegend in Ost-West-Richtung verlaufenden Autobahnen und auf Rastplätzen in Deutschland sehe. So viel Ladekapazität haben alle in Deutschland fahrenden Wohnmobile nicht, um diese Mengen an den Autobahnrändern und Auf- und Abfahrten zu verteilen. Da sind andere die „Bösen Buben“. Das ist also nur ein Diskussions-Totschlags-Argumment.

Gleichwohl wir leider zunehmend häufiger feststellen dürfen, dass es auch unter den Wohnmobilisten immer öfter schwarze Schafe gibt.
Erst kürzlich mussten wir lesen, dass sich während der Corona-Reiseeinschränkungen einige Wohnmobilisten, die unentdeckt bleiben wollten, die Weinberge als Wohnmobilstellplatz missbraucht, ihren Müll dort hinterlassen und in den Reben die Chemie-Toilette entsorgt haben. Das ist genau so kriminell, wie giftige Industrieabwässer illegal in den Rhein einzuleiten.

Bleibt als Argument der Diesel. Nur mit bornierter Scheuklappenmentalität lässt sich das Dieselargument aufrecht erhalten, wie Studien zeigen. Es ist genau so, wie bei der Abwrackprämie für Dieselfahrzeuge. Ein Stromer muss erst mal rund 150.000 km fahren bis der Energieverlust durch das Abwracken kompensiert ist, vorausgesetzt der Stromer wird mit Ökostrom betankt. Soviel Energie steckt nämlich in der Herstellung des abgewrackten Fahrzeugs drin, die nicht mehr zurückgewonnen werden kann. Aber das ist für Ideologiebesessene zu komplex.

Zurück zu den Fakten

Schon 2007 und 2013 zeigte das Öko-Institut in Darmstadt, dass das Reisen mit dem Wohnmobil, im Vergleich zu anderen Reiseformen, eine sehr umweltfreundliche Reiseform ist. (Öko-Institut Darmstadt: Vergleichende Klimabilanz von Motorcaravanreisen – heute & morgen , 2013)

Das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) hat in einer neuen Studie (ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: Klimabilanz von Reisen mit Reisemobilen und Caravans , 2020) die Emission von klimaschädlichem CO2 verschiedener Urlaubsreisen untersucht. Ergebnis: Caravaning hat eine vergleichsweise gute Klima-Bilanz. Analysiert wurden jeweils die verschiedenen Komponenten einer Urlaubsreise: An- und Abreise, Übernachtung und Verpflegung sowie Mobilität vor Ort. Die ifeu-Studie berücksichtigt zudem zusätzlich die Herstellung (Materialbilanz, Energiebedarf der Fertigung, Wartung) sowie die Entsorgung der Freizeitfahrzeuge.

Weniger CO2 als Pkw plus Hotel – kaum schlechter als Reise mit der Bahn

Anhand einer Reise nach Rügen von zwei Personen ergibt sich eine günstigere Klima-Bilanz eines Caravaning-Urlaubs als dies bei einer Anreise mit einem Pkw und einer Übernachtung im Hotel der Fall wäre. Zwar emittieren Reisemobile und Pkw-Caravan-Kombinationen aufgrund ihrer Größe und Masse mehr Treibhausgase bei der An- und Abreise. Doch wird dies durch die geringeren CO2-Emissionen der Unterkunft – in diesem Fall ein Camping- oder Reisemobilstellplatz – mehr als kompensiert. Denn bei einer Hotelübernachtung werden pro Person bis zu zehnmal so viele CO2-Äquivalente freigesetzt wie beim Caravaning. Der Vergleich fällt folglich umso günstiger für Caravaning aus, je kürzer An- und Abreise sind bzw. je länger der Aufenthalt ist. Bei der angenommenen Rügen-Reise schneidet nicht einmal die Anreise mit der Bahn (bei Übernachtung im Hotel) wesentlich besser ab als die Caravaning-Reise. Gleiches gilt für Fernbusse. Die CO2-Einsparung bei der klimafreundlicheren An- und Abreise mit dem öffentlichen Personenfernverkehr reicht nicht aus, um den schlechteren Wert der Unterkunft auszugleichen. Das Ergebnis hat selbst die Forscher überrascht, gelten Zugreisen doch als besonders klimafreundlich.

Caravaning klimafreundlicher als Flugreisen

Das renommierte Heidelberger Institut analysierte auch die Klima-Bilanz einer Auslandsreise, konkret nach Südfrankreich. Hier nahmen die Forscher unter anderem einen Vergleich mit einer Flugreise bei Übernachtung im Hotel vor. Eine Caravaning-Reise liegt hier klimatechnisch deutlich vorne. Bei einer Übernachtung auf einem Stellplatz ist der Effekt noch einmal größer als auf einem Campingplatz. „Die ifeu-Studie bestätigt, was bereits frühere Untersuchungen gezeigt haben: Caravaning ist im Vergleich mit anderen Reiseformen eine umwelt- und klimafreundliche Urlaubsform.

Selbst der Backpacker, der mit dem Flugzeug nach Südostasien reist, um sechs Wochen durch den Dschungel mit dem Einmannzelt zu streifen, erzeugt noch mehr klimaschädliche Emissionen als ein aus Deutschland stammender Wohnmobilist der Südschweden oder Nord- und Mittelitalien mit seinem Wohnmobil erkundet.

Und über Kreuzfahrten, die in den letzten 20 Jahren so beliebt geworden sind, sprechen wir besser gar nicht.

Sind die Klimaaktivisten lernresistent?

Das gilt sicher nicht für jeden Klimaaktivisten, da gibt es sehr kompetente Leute, die auch diskussionsfähig sind. Greta Thunberg, Luisa Neubauer oder Leonie Bremer von Fridays for Future haben genauso wie hochprofessionelle Aktivisten von Geenpeace und anderen Organisationen bewiesen, dass sie argumentieren und diskutieren können. Aber wie sieht es bei den Lokal-Aktivisten vom Typ: „Ich bin überall dabei – und wo ich bin ist vorne“ aus, bei denen die Wahrheit vor allem auf Facebook steht, weil sie anderes gar nicht kennen, oder kennen wollen?

Diesen wichtigtuerischen Aktivisten sei folgendes gesagt, das ein Reporter von skynews Australien kürzlich für demonstrierende Klimaaktivisten folgendermaßen in Worte gefasst hat.

*“Ihr seid die erste Generation, die in jedem Klassenzimmer eine Klimaanlage habt, euer Unterricht erfolgt computergestützt, ihr habt einen Fernseher in jedem Raum, ihr könnt den ganzen Tag elektronische Mittel verwenden.* 

*Anstatt zu Fuß zur Schule zu gehen, benutzt ihr alle Arten von Transportmitteln mit Verbrennungsmotor. Ihr seid der größte Konsument von Konsumgütern in der bisherigen Geschichte der Menschheit. Ihr kauft ständig neue Kleidung, um „trendy“ zu sein obwohl die Sachen vom letzten Jahr noch völlig in Ordnung sind. Kaum jemand von euch repariert seine Kleidung, ihr habt keine Ahnung wie man einen kaputten Reißverschluss auswechselt geschweige wie man mit einer Nähnadel umgeht.* 

*Es wird weggeworfen was das Zeug hält. Euer Protest wird durch digitale und elektronische Mittel angekündigt. Euer Handy, Tablet sind 24h online. Ihr seid mit euren ganzen elektronischen Spielzeugen der größte Stromverbraucher.* 

*Leute, bevor ihr protestiert, schaltet die Klimaanlage aus, geht zu Fuß zur Schule, schaltet eure Handys aus, eure PCs, Xboxen, PS4s und lest ein Buch, macht euer Sandwich selber, anstatt es fertig in Plastikverpackungen zu kaufen.* 

*Nichts davon wird passieren, weil ihr egoistisch seid, schlecht ausgebildet, von Leuten manipuliert,  die euch benutzen, und sagen, dass ihr eine edle Sache betreibt, während ihr Spaß habt und den verrücktesten westlichen Luxus genießt.*

*Wacht auf und haltet bloß euren verwöhnten Mund  – Findet die Fakten, bevor ihr protestiert und fangt erst mal bei euch selber an die Welt zu verbessern und erklärt nicht Menschen zu Täter,  die ihr ganzes Leben lang nachhaltig gelebt haben.*

Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen!

Der Fakir in mir – oder warum 2021 auch ein „ausgefallenes“ Reisejahr wird

Meinem letzten Blogeintrag mit dem Titel: 2020 – ein „ausgefallenes“ Reisejahr, folgend, könnte man meinen, dass es diesmal wieder um das Thema Corona geht. Im letzten Eintrag ging es mir vor allem um die Veränderungen in der kollektiven Psyche beim Reisen durch diesen Winzling Corona. „Ausgefallen“ meinte dabei: aus dem Rahmen gefallen. 2021 wird für uns das Reisejahr wirklich weitestgehend ausfallen, also nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden.

Dies aber nicht wegen Corona, sondern weil der WoMolix sich mit seinem „inneren Fakir“ beschäftigen muss. Einige haben es schon mitbekommen, dass ich mir das Fersenbein zertrümmert habe. Das schränkt mich in meiner Bewegungsfreiheit und damit auch beim Reisen extrem ein. Die Ärzte haben den WoMolix am linken Fuß aufgeschnitten und mit 18 Schrauben wieder zusammengeschraubt. Das Röntgenbild erweckt den Anschein, dass ich nun ein eingebautes Nagelbrett habe, auf dem ich laufen darf. So werde ich zum Fakir wider Willen. Nun darf ich lernen auf einem Nagelbrett rumzulaufen. Das mag eine recht lange Zeit dauern bis ich das kann. 😉

Und bis ich das Fakir sein erlernt habe, fällt das Reisen eben aus.

2020 – Ein „ausgefallenes“ Reisejahr

2020 war und wird in unserer Erinnerung im doppeldeutigen Sinne ein „ausgefallenesReisejahr sein und bleiben.

Egal von wo man mit dem Lesen beginnt – es ergibt immer einen Sinn

Zum einen waren so manche Touren einfach nicht möglich, und zum anderen wurden Reiseziele angesteuert, die wir vielleicht nie auf dem Plan gehabt hätten. Unschwer zu erraten: auch das Reisen hatte Corona in 2020 fest im Griff. 

Es fängt schon damit an, dass wir zum ersten Mal das Wohnmobil im Winter abgemeldet haben. Es ist noch Anfang Dezember 2019 als Europa noch glaubt, das Virus ist ganz weit weg und bedroht uns kaum. Der Grund für die Abmeldung ist auch nicht Corona, sondern, weil unsere Planungen und einige familiäre Verpflichtungen uns aufzeigen, dass es durchaus Mai oder Juni werden kann bis wir wieder Zeit haben, mit dem Wohnmobil wegzufahren.

Das hat uns zwar ein paar Euro Steuer und Versicherung gespart, doch als wir hätten wieder fahren können, bekommen wir keinen Termin zur Wiederzulassung unseres Wohnmobils. Alle Termine sind von Autohäusern und Zulassungsdienstleistern blockiert. Die aufgestauten Zulassungsaktivitäten aus der Lockdownzeit müssen erst einmal abgearbeitet werden. „Nicht so schlimm“ sagen wir uns, denn das Wetter spiel zunächst ohnehin nicht mit. 

Gewöhnen an Pandemiebedingungen

Dann ist es endlich soweit. Nummernschilder wieder gestempelt, die üblichen Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchgeführt und das Wohnmobil eingeräumt. Es kann losgehen. Doch bei dem Blick auf unsere Wetter-App gibt’s nur lange Gesichter. Alle Zielregionen (und das sind eh nicht viele), die wir uns ausgedacht haben, locken nicht mit positiven Wetterprognosen. So wird die Wetter-App zum Reiseleiter. Der Reiseleiter sagt uns: „ab in den Osten“. Und in der Tat, er soll Recht behalten. Durch die Medien sind wir vorgewarnt, das die Gastronomen an der Ostsee einen Ansturm erwarten. Also entscheiden wir uns für ein, aus unserer Sicht, nicht so stark favorisiertes Ziel. Die Wahl fällt auf dem Spreewald, denn WoMoline will gerne in diese Ecke fahren. 

Dort angekommen, müssen wir feststellen, alle Wohnmobilstellplätze belegt. Auch auf den Campingplätzen in Lübbenau und Umgebung und in Burg ist nichts mehr zu machen. Leicht frustriert, aber immer noch frohen Mutes, fahren wir wenigstens einmal durch Lübbenau, um einen Eindruck von dem Ort zu bekommen. Ganz am Ende, da, wo es wieder zur Autobahn geht, sehen wir einen großen Platz auf dem viele Wohnmobile stehen. Keine der Apps die wir befragt haben, haben diesen Platz im Angebot. Kurzentschlossen gesellen wir uns zu den anderen Wohnmobilen. Es stelle sich heraus, dass das gar kein Wohnmobilstellplatz ist, sondern der Tagesparkplatz für Omnibusse. Doch jetzt, kurz nachdem Lockdown, haben die Reisebusunternehmer ihre Touren noch nicht verkauft. So sucht man vergebens nach einem Omnibus. Die Gemeinde freut sich, dass die Wohnmobilbesitzer nun die 12 € Tagespauschale bezahlen und man lässt die Wohnmobile, respektive ihre Besitzer gewähren. Der Stadtkämmerer freut sich.

Ungläubig schaue ich in die Runde. Sehr viele Wohnmobile sind vom neuesten Produktionsdatum. Nachdem wir mit einigen gesprochen haben wird uns deutlich, viele WoMos sind Wohnmobile, die seit dem letzten Herbst ausgeliefert wurden. 

Die Besitzer sind, seitdem es nun möglich ist, unterwegs auf ihrer allerersten Ausfahrt. Also ein Platz mit vielen Neulingen. Wir treffen auch zwei alte Hasen. Sie berichten, dass sie Rügen angesteuert haben, doch nach fünf Stunden Stau haben sie entnervt umgedreht. Wenigstens mit der Idee Ostsee haben wir alles richtig gemacht.

Uns wird klar, dass alle Wohnmobile, die normalerweise zu dieser Jahreszeit in Italien, Kroatien, Frankreich oder sonst wo sind, nicht zu Hause stehen, sondern sie sind in Deutschland unterwegs. Dadurch wird es auf den Wohnmobilstellplätzen und Campingplätzen eng. Die Stimmung unter den Reisenden ist aber durchweg positiv. Alle sind froh, dass sie nun endlich on tour sein können. Im Osten sind die Corona-Regeln zu dieser Zeit ohnehin etwas moderater. Die wirklich kritischen Gebiete liegen im Süden und Westen der Republik.

Nur eines ist anders: es gibt ein ganz neues Gesprächsthema und das beherrscht alles. 

Und das heißt: Corona. 

Egal wo und mit wem, es dauert nicht lange bis dieses Thema gestreift wird. Bei manchen ist es vielleicht nur eine sarkastische Bemerkung, bei vielen anderen ist es aber ein Bedürfnis, sich mit den Anderen darüber ausgiebig auszutauschen. 

Dem Thema entkommt keiner. Das wird sich auch im Laufe des restlichen Reisejahres nicht mehr ändern und ich fürchte es wird im Jahr 2021 auch nicht anders sein.

Azyklisch Reisen ist gar nicht so einfach

Nach ausgiebigen Radtouren im Spreewaldgebiet beschließen wir, uns Richtung Elbsandsteingebirge zu orientieren. 

Unsere Erfahrungen aus vergangenen Jahren helfen nicht wirklich weiter, denn alle verhalten sich nun anders als gewohnt. Dies erkennen wir bei einem Zwischenstopp in Senftenberg. Senftenberg liegt im ehemaligen Tagebergbaugebiet auf dem Weg nach Dresden. Hier wird die ganze Region zu einem Feriengebiet umgestaltet. Vorbild scheinen klassische Touristikzentren z.B. in Oberitalien und an der Adria zu sein. Und genauso geht es dort auch zu.

Wir beschließen, das von uns ins Auge gefasste Elbsandsteingebirge auf später zu verschieben, denn wir vermuten, dass es uns dort ähnlich ergehen wird wie im Spreewald und auch hier in Senftenberg.

Corona: das allgegenwärtige Phantom

Stattdessen wollen wir etwas für unsere Bildung tun und besuchen Weimar, Erfurt und Coburg. Zumindest in Weimar und Erfurt begegnet uns, ähnlich wie im Spreewald, ein etwas lockerer Umgang mit den Einschränkungen der Coronakrise. Die einzigen sichtbaren Merkmale sind Masken im Straßenbild und bei Bedienungen in Restaurants und hie und da Plexiglasschreiben in den Geschäften im Kassenbereich. Unser Eindruck ist: man hält sich einigermaßen an die von oben verordneten Vorgaben, aber wirklich überzeugt davon ist kaum einer. Mehrfach erleben wir folgenden Dialog:

„Haben Sie Corona?“
„Nein“ antworten wir,
„Kennen Sie jemanden, der Corona hat?“
„Nein“
„Sehen Sie, ich auch nicht.“ 

Corona wird fast zu so etwas wie einem Phantom. Man hört es nicht, man sieht es nicht. Auch beim Riechen und Schmecken – Fehlanzeige. Und doch ist Corona allgegenwärtig. Immer und überall.

In Coburg, wir sind schon in Bayern, wo die Infiziertenzahlen zu diesem Zeitpunkt deutlich höher sind. Dort werden die verordneten Maßnahmen deutlich ernster genommen. So zumindest unser Eindruck. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass die Medienberichterstattung in Bayern doch deutlich dramatischer gewesen ist als im Osten und sich das auf die Stimmung und Haltung der Bevölkerung auswirkt. Vielleicht hat die bayrische Staatsregierung auch deutlichere und schärfere Regeln vorgegeben, oder deren Einhaltung stärker überwacht. Ich weiß es nicht. Wir sehen auf jeden Fall deutlich häufiger ausgeschilderte Laufzonen mit Abstandsmarkierungen, Einbahnwegeregelungen nicht nur beim Freibad, strikte Befolgung von Besucherhöchstgrenzen usw.. Und wenn sich beim Anstehen für ein Eis to go doch Mal eine Nachlässigkeit einschleicht, dann wird der Regelbrecher mal höflich, öfter sehr bestimmt und manchmal auch richtig barsch auf seinen Regelverstoß hingewiesen.

Die scheinbar große Entspannung

Fünf Wochen später in der Ortenau. Temperaturen weit über 30 Grad, sinkende Coronafallzahlen, immer weniger Masken im öffentlichen Straßenbild. Wenn ich zum Einkaufen gehe, dann passiert es immer häufiger, dass ich aus dem Auto ohne Maske aussteige und dann noch mal umkehren darf. Toller Wein, wunderschöne Wanderungen an den Hängen des Schwarzwaldes und des Kinzigtals, Gaumenfreuden in der Restauration toller Hotels und bei Sterneköchen. Leben wie Gott in Deutschland, manchmal ganz kurz unterbrochen durch Maskenpflicht – z.B. beim Gang zu einem gewissen Örtchen. 

Das Ganze fühlt sich an wie das letzte Aufbäumen der Pandemie. Die hohen Temperaturen heizen dem Virus kräftig ein und erste Meldungen der Presse über Erfolge bei der Impfstoffentwicklung nähren die Hoffnung, dass es zum Ende des Jahres einen zugelassenen Impfstoff gibt. Keiner kann sich des Eindrucks erwehren, dass das die ultimative Allzweckwaffe im Kampf gegen die Pandemie ist und dem Virus den Rest gibt. Heute wissen wir, es wird anders kommen.

Warten auf normales Reisen

Wir hangeln uns am Rhein entlang immer weiter südlich Richtung Basel. Diesmal lassen wir den Kaiserstuhl rechts liegen, denn unser Weinlager im Wohnmobil ist übervoll. Irgendwann biegen wir nach links in den Hochschwarzwald ab. Wir fahren durch den Hochschwarzwald bis nach Bad Säckingen durch eine wunderschöne Landschaft. Menschen sehen wir nur Menschen, dort wo Gasthäuser links und rechts der Straße sind. Ansonsten sind wir, wenn wir stehen bleiben und beim Wandern weitestgehend allein. 

Erst auf unserer weiteren Strecke von Bad Säckingen den Rhein entlang bis kurz vor Schaffhausen holt uns das Thema Corona wieder ein.

Das bange Warten, ob Überwinterung im Süden möglich ist

Auf den Wohnmobilstellplätzen entlang des Rheins sehen wir auffallend viele Wohnmobile mit Schweizer Kennzeichen. Deutsche Kennzeichen sind schon fast Exoten. Wie sich herausstellt, sind das überwiegend Schweizer, die darauf warten, dass sie in Richtung Südspanien, Portugal oder sogar Marokko aufbrechen können. Sie warten auf sichere Indizien, dass, wenn sie einmal im Süden sind, nicht wieder wie im Frühjahr, mit Polizeigewalt und mit sehr engen Zeitvorgaben zur Heimfahrt gezwungen werden. Sie versammeln sich auf der deutschen Seite des Rheins, weil für Sie das Leben in Deutschland und die Wohnmobilstellplätze wesentlich günstiger sind als in der Schweiz. Tja von den reichen Schweizern kann man das Sparen lernen. 😉

Auf der ganzen Strecke von Bad Säckingen, Waldshut-Tiengen bis kurz vor Schaffhausen geht das Leben seinen gewohnt gemächlichen Gang. Dennoch bemerken wir zunehmend eine gewisse Skepsis der Menschen. Es kommt uns vor wie: „Es geht uns gut, alles funktioniert, aber wir trauen dem Frieden nicht so ganz.“

Wir wollten eigentlich noch bis Konstanz oder vielleicht sogar bis Meersburg weiterfahren, aber der Wetterbericht verheißt auf längere Sicht nichts Gutes. So entschließen wir uns, uns über die Autobahn in Richtung Norden abzusetzen. Bei einem kurzen Boxenstopp in Rottweil überholt uns dann das angekündigte Schlechtwetter und wir werden klitschnass. Trotz Regen, das Städtchen ist sehenswert.

Die Stimmung kippt

Mitte September waren wir u.a. im Blühenden Barock in Ludwigsburg. Die Stimmung ist noch wie vor kurzem am Rhein. 2 1/2 Wochen später, wir schreiben jetzt Anfang Oktober, starten wir zu unserer letzten größeren Fahrt im Jahr 2020. Startpunkt ist dieses mal Idar-Oberstein. Diesen Ort wählen wir, weil in Frankfurt mittlerweile die Kontaktregeln im öffentlichen Bereich  deutlich verschärft sind. Nach dem Prinzip Vorsicht haben wir ein Wiedersehen mit einer Freundin, die mittlerweile in Frankfurt lebt, nach Idar-Oberstein verlegt. 

Über Königstein, Kelkheim und Idstein durchqueren wir dann den Taunus, bis wir bei Weilburg auf das Lahntal treffen. Von hier aus folgen wir der Lahn flussaufwärts. Über Wetzlar, Gießen und Marburg geht es weiter bis fast zu Ursprung der Lahn. 

Von Weilburg bis zum Lahn-Ursprung in der Nähe von Neften, wollten wir eigentlich überwiegend mit dem Fahrrad auf dem Lahntalradweg unterwegs sein. Das sehr durchwachsene Wetter lässt aber aus der geplanten Wohnmobil-Radtour ein Städte- und Wohnmobilstellplatz-Hopping werden. Über Siegen und Olpe geht’s ins Ruhrgebiet zum Familienbesuch. Der Heimweg führt uns dann über Kassel und Fulda zurück nach Franken.

Hätten wir die von uns wahrgenommene Stimmung in einer Fieberkurve aufgezeichnet, so wäre eine sich stetig beschleunigende Absturzkurve entstanden mit hartem Aufschlag am Ende unserer Reise.

Ab Wetzlar gibt es unter den Wohnmobilisten praktisch keine Kommunikation mehr. Jeder grüßt von Ferne und verkriecht sich so schnell wie möglich im Wohnmobil – und daran ist nicht nur das wechselhafte Wetter schuld. Das kleine Schwätzchen beim Ziehen des Parktickets, der Erfahrungsaustausch nach dem Stadtbummel, der Radtour, der Wanderung, der Smalltalk an der Entsorgungsstation, wird immer seltener und kürzer, je weiter wir gen Norden kommen. In gleichem Maße wird die Berichterstattung im Radio immer dramatisierender und hysterischer. 

Wir stellen auf Musikkonserven ohne Nachrichten um, um der Depressionswelle entgegenzuwirken, die so viele heimsucht. Den meisten der uns umgebenden Wohnmobilisten, als auch den Menschen, denen wir in den Städten und Ortschaften begegnen, ist diese Stimmung quasi unsichtbar auf die Stirn geschrieben. Die Stimmung schwankt zwischen Resignation und zunehmender Aggression.

Auch wenn wir alles tun, um uns diesem Stimmungsabsturz so gut es geht zu entziehen, ganz gelingt es auch uns nicht.

Als wir dann zu Hause ankommen, das Wohnmobil winterfertig machen und Ende November dann ins Winterlager fahren, da kommt uns ein Satz über die Lippen, den wir so in den vergangenen Jahren noch nie verspürt oder gar ausgesprochen haben: „So, nun is gut“

Wir brauchen Urlaub vom Reisen. Das hätten wir uns nie träumen lassen. Doch Corona macht’s möglich.

Gibt es ein Fazit?

Kurz und knapp. Nein, ein Fazit gibt es nicht.

Wollte ich eines ziehen, dann müsste ich eine Menge von Fakten und Ereignissen adressieren, die zwangsläufig viele öffentlich auftretenden Personen blamieren würden.

Das wird aber der Sache nicht gerecht. Ich habe große Achtung vor der Verantwortung, die viele dieser Personen tragen und versuchen, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Auch wenn immer wieder einzelne Personen versuchten, persönliche Interessen mit ihrem Auftrag zu verbinden, oder gar ihren Auftrag und ihre persönlichen Interessen verwechseln, so muss man allen zugestehen, dass der Panikmodus der nahezu alle Lebensbereiche infiltriert hat, auch diesen Verantwortungsträgern die Sicht und Urteilsfähigkeit vernebelt. Auch sie sind nur Menschen.

Tauschen möchte ich da mit keinem.

Eine Prognose wage ich aber doch:

Wer so wie wir, mit dem Wohnmobil reist, ist darauf angewiesen, dass die Menschen in den Zielregionen und die anderen Reisenden mit Fröhlichkeit, Zuversicht und Offenheit einem gegenübertreten, genauso wie wir dies gegenüber unseren Gastgebern und Mitreisenden tun und tun wollen. Nur so wird aus einer Reise ein unvergessliches Erlebnis. Leider wurde durch diese Coronapandemie viel von dieser Basis zerstört und es wird eine längere Zeit brauchen bis diese Kollateralschäden beseitigt sind. 

Aus dem Gesagten leitet sich vielleicht doch noch ein Fazit ab:

Es wird noch viel mentale Arbeit bei Reisenden und bei Gastgebern zu leisten sein, bis das Reisen (z.B. mit dem Wohnmobil) wieder eine solch freudvolle Angelegenheit sein wird, wie wir das in den letzten acht Jahren erlebt haben. Jeder ist aufgerufen seinen Beitrag zu leisten, indem jeder wieder mit Neugier und Empathie auf die Mitmenschen zugeht und die Angst vor Nähe (Ansteckung) überwindet.

Unser Reiseziel Ostern 2021 – Bankhock

Die Schwaben unter unseren Lesern werden das Wortspiel auf Anhieb verstehen 😄 Alle anderen nach kurzem Einfühlen in den schwäbischen Dialekt.

Dass unser Osterreiseziel in diesem Jahr Bankhock geworden ist, ist nicht dem mit bloßem Auge nicht sichtbaren Winzling Corona geschuldet, sondern der Tatsache, dass der WoMolix beim Wandanstreichen von der Leiter gefallen ist und sich das Fersenbein zertrümmert hat.

WoMolix und WoMoline wünschen allen ein fröhliches Osterfest

und grüßen aus Bankhock. 😉😄

Ein linksradikaler Vorschlag

Das sind Gedanken, die mich schon des längeren beschäftigen. Ich empfinde diese Gedanken aber keinesfalls als linksradikal, sondern sie zeigen eine schon seit längerem existierende Schieflage im Moral- und Gesellschaftsverständnis unserer Politiker (parteiübergreifend), neoliberaler Meinungsbildner und Lobbyisten.

Quer-Denk-Seite

Ein Kommentar von Christian Bangel 23. März 2021, 16:52 Uhr in: Zeit Online

Seit Monaten versucht die Bund-Länder-Runde, mit Einschränkungen der privaten Kontakte das Virus einzudämmen. Wieso geht es nie darum, der Industrie etwas zuzumuten?

Es gibt daran leider nichts zu verhandeln: Wir stehen vor der dritten, vielleicht bisher größten Corona-Welle. Und sie bedroht Zehntausende Menschenleben. Weil das so ist, müssen wir alle vorerst weiterhin unser normales Leben zurückstellen. Deswegen feiern manche Kinder nun schon den zweiten Geburtstag im Lockdown, und deswegen haben viele Menschen einen Höllenwinter hinter sich. Deswegen nehmen auch Depressionen, Alkoholismus
und Drogenkonsum zu, und Opfern häuslicher Gewalt fehlen die Flucht- und Ausweichmöglichkeiten. Das ganze Land quält sich durch schier endlose Zeiten mit ungewissen Langzeitfolgen.

Zum Glück ist es nach wie vor gesellschaftlicher Konsens, dass der absolute Wert menschlichen Lebens nicht verhandelt wird. Diese Haltung ist ja unter anderem auch der Grund dafür, dass es so viele…

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