Linz mag keine WoMoFahrer!!!

Wir stehen auf dem Großparkplatz an der Donau in Linz. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit werden wir von zwei Beamten des Linzer Ordnungsamts belehrt, dass Übernachten am Donauuferparkplatz verboten ist. Sie klären uns eindringlich und ziemlich barsch darüber auf, dass wir in Linz auf diesem Parkplatz nicht erwünscht sind. Dies unterstreichen Sie in anweisendem Behördenton: „Das Campieren auf dem Parkplatz ist verboten. Dies steht im Übrigen auf einem großen Schild bei der Einfahrt!“. (wir sind am nächsten Tag noch mal zurückgefahren und haben gründlich nachgeschaut. Dieses Schild haben wir nicht gefunden – nicht an der angegebenen Stelle und auch sonst nirgendwo!!!) Linz 8 Campieren verbotenLinz 9 Campieren verbotenUm ihrem Ansinnen noch mehr Gewicht zu verleihen, drohen die Herren vom Ordnungsamt ein „Ordnungsgeld“ von über 200 € an. Um kulant und verständnisvoll zu wirken, drücken die beiden Herren vom Ordnungsamt uns einen vorbereiteten Zettel in die Hand mit der Wegbeschreibung zu einem Campingplatz in ca. 25 km Entfernung, der anscheinend wiederum der Stadt Linz gehört!!! (ein Schelm der böses dabei denkt). Eine Diskussion mit den Herren erscheint schon nach wenigen Worten ziemlich sinnlos und so machen wir uns zu einem anderen Stellplatz auf, wie einige andere Wohnmobilisten auch. Linz 7 Campieren verbotenLeider müssen wir feststellen dass die anderen Stellplätze in Linz, die unser Stellplatzführer hergibt, inzwischen mit Übernachtungsverboten belegt worden sind. (Alles Plätze der Linz AG – dem Örtlichen Infrastrukturbetreiber – von GWS sprich Gas, Wasser, Sch..ße, bis Verkehrsbetriebe, ja sogar Ordnungsdienst – siehe oben). Da es inzwischen nach 23:00 Uhr ist, haben wir uns über das Übernachtungsverbot hinweggesetzt. Und wir schwören uns: „Linz sieht uns nie wieder!“ Auf diese Art von Gastfreundschaft können wir verzichten.

PS: an die Herren Bürgermeister von Linz:
Wohnmobilfahrer sind in der Regel keine armen Leute. Wer sich einfach mal 50, 100 oder noch mehr Tausend Euro zusätzlich vor die Tür stellen kann, der ist kein Sozialfall, sondern der hat Geld in der Tasche, das ausgegeben werden kann. Für einen ordentlichen Platz sind Wohnmobilfahrer auch bereit ein paar Euro zu bezahlen, daran soll es nich scheitern (aber bitte keine Mondpreise für Minderleistung).
Welcher Einwohner macht einen täglichen Umsatz in der Stadt von 100, 200 oder noch mehr Euro. Die Wohnmobilisten kaufen ein, gehen Essen, tanken, besuchen kulturelle Veranstaltungen, Museen… . Klar die Wohnmobilisten machen keinen Hotelumsatz wie andere Touristen (die von den Flußkreuzfahrtschiffen im übrigen auch nicht – die sind im Handumdrehen wieder weg), aber sie machen einen deutlich höheren Tagesumsatz, wie Einwohner der Stadt oder Pendler. Linz scheint so reich und gastunfreundlich zu sein, dass man diese Touristen weder braucht noch gerne in der Stadt sieht – das ist die Message! Also bleiben wir weg!

Servus Bürgermeister, Servus Stadtrat, Servus Linz AG

Die Donau entlang – von Passau nach Wien #2

Donau1 Richtung LinzWir verlassen Passau und fahren entlang der Donau Richtung Linz.
In dem zum Teil recht engen Donautal haben wir den Eindruck: „Hier gehen die Uhren langsamer“. Uns begegnen kaum Autos, auch größere Ortschaften suchen wir vergebens.

Je mehr wir uns Linz nähern, um so mehr verdunkelt sich der Himmel wieder. Scheinbar holt uns der Regen der letzten Nacht wieder ein.

Donau bei LinzGegen Mittag erreichen wir Linz und steuern einen Parkplatz direkt an der Donau an. Wir verlieren keine Zeit und machen einen Rundgang durch die Stadt.

Über die Donaubrücke in die Innenstadt
Über die Donaubrücke in die Innenstadt

Doch ich habe die Rechnung ohne die Frauen gemacht.
Ich werde von einem Schuhladen in den nächsten geschleppt. Gut, die Sightseeing-Schuhe von WoMoline melden deutlich Ersatzbedarf an. Aber dann besteht eine Stadt für eine Frau nur noch aus Schuhläden. Für Mann schwer zu ertragen und eine ernsthafte Belastung für den WoMo-Hausfrieden. Im gefühlt einhundertsten Schuhladen ist auch das geeignete Paar Schuhe gefunden.
Anmerkung von WoMoline: Es waren genau vier !! Schuhgeschäfte. Anprobiert habe ich nur in einem. WoMolix übertreibt maßlos

Wer nun glaubt meine Stimmung hätte sich danach verbessert, der irrt gewaltig, denn nun hatte uns der Regen endgültig eingeholt.

Ich hatte während der „Schuh-Anguck-Aktion“ wenistens noch die Chance ein paar Impressionen der Stadt zu sammeln. Vor einigen Jahren war Linz Europäische Kulturhauptstadt. Und da hatte man was in Linz zu bieten. Was meinem subjektiven Blick sofort auffiel war die Verbindung von Historischem mit der Moderne. Das was ich sah schien mir sehr gelungen zu sein.

Linz2Linz6 neu und altLinz4Linz5 alt und neu

Auch jetzt, Jahre nach diesem Event, scheint Kunst und Kultur einen hohen Stellenwert im öffetlichen Leben zu haben. Am auffälligsten ist das bei der Gestaltung der Straßenbahen. Kreativ, lustige oder verblüffende Ideen, zum Teil sehr farbenfroh in unterschiedlichen Stilrichtungen gestaltet sind einige Exemplare echte Hingucker.

Linz3 Linzer TorteTrotz einsetzendem Regen suchten wir Kuchenliebhaber noch den Konditor auf, der die orginal Linzer Torte bäckt. So ein Stück muß mit an Bord. Der Regen nimmt weiter zu und wir beschließen eine weitere Stadterkundung und einen Besuch im Museum Ars Electronica auf den nächsten Tag zu verschieben.

Dazu sollte es aber nicht mehr kommen, denn wir flüchten am nächsten Morgen in Richtung Melk.