Wie wir auf die Idee gekommen sind einmal eine Tour zur und durch die Mecklenburgische Seenplatte zu machen, das weiß ich nicht mehr. Der einzige Bezugspunkt den wir haben, sind Bekannte, die dort seit einiger Zeit ein größeres Schiffchen liegen haben und daher sehr viel ihrer Freizeit dort verbringen. Um ganz ehrlich zu sein, über diese Region Deutschlands wissen wir überhaupt nichts.
Neben einem Besuch bei unseren Bekannten ist das Grund genug, uns diese Gegend einmal genauer anzuschauen.
Ursprünglich war geplant, dass wir in einem Zug bis ins Zielgebiet fahren. Ein größerer Stau zwingt uns jedoch in der Nähe von Potsdam, genauer gesagt in Werder an der Havel, einen Zwischenstopp einzulegen.

In die Region hineinschnuppern
Über die Stationen Fürstenberg, Neustrelitz und Neubrandenburg erreichen wir schließlich das Zentrum der mecklenburgischen Seenplatte in Waren an der Müritz. Hier müssen wir uns wegen einem Reifenschaden etwas länger als üblich bei unseren Stopps, aufhalten.
Urlaubsgefühle am Wasser
In Rechlin treffen wir in der Marina unsere Bekannten und dürfen die Mecklenburgische Seenplatte auch ein wenig von der Seeseite aus kennenlernen. Und wir dürfen die Unterschiede des Reisens mit dem Wohnmobil und auf einer Yacht hautnah erleben. Um es vorwegzunehmen, mit einem 17 Tonnen Boot ist man noch deutlich langsamer als mit einem Wohnmobil unterwegs. Auch die Vor- und Nachbereitung einer Fahrt ist bei einem Schiff sehr viel größer und erfordert wesentlich mehr Umsicht. Nicht nur das An- und Ablegen und die Einhaltung von Vorschriften ist aufwendiger als mit dem Wohnmobil, auch die Fahrt selbst erfordert mehr Aufmerksamkeit im Verhältnis zur Geschwindigkeit.
Wir führen unsere Entdeckertour fort
Über Lenz in der Nähe von Malchow führt uns unser Weg nach Plau am See, dann nach Güstrow, nach Teterow und schließlich nach Malchin. Ganz in der Nähe am Kummerower See legen wir ein paar Müßiggangtage ein.
Wir machen eine kleine Sightseeing-Tour die uns über Basedow nach Mirow und schließlich nach Wesenberg führt.
Zurück ins Zentrum des Müritzgebiets
Nun haben wir noch zwei fixe Termine einzuhalten. Zum einen sind wir zum Fischessen mit unseren Freunden in Malchin verabredet. Zum anderen müssen wir noch einen geeigneten Campingplatz finden, denn eine weitere Bekannte möchte uns mit ihrem Freund auf dem Weg zur Ostsee besuchen.
Da wir nicht Campingplatz erfahren sind, haben wir zwei Plätze, die infrage kommen, angeschaut. Der Erste war für uns grauenvoll. Geschätzt 1000 Platzwarte und ebenso viele Dauercamper. Wir werden gleich mit einem übergroßen Hinweis auf die Platzregeln empfangen. Mittagsruhe von 12 Uhr bis 3 Uhr, Hunde an der Leine führen, keine Musikabspielgeräte benutzen, Grillen nur an ausgewiesenen Stellen und blablabla.
Der Empfang ist nicht besetzt und wir sollen drei Stunden warten, um Auskunft zu erhalten. Der barsche Hinweis von einem Gast, dass wir unser Wohnmobil falsch geparkt haben, bestärkt uns in der Ansicht, dass das kein Platz für uns ist.
Der zweite Platz in Alt Schwerin sagte uns zu und so buchten wir auch gleich für uns vier einen Platz. Von dort aus fahren wir zurück zum Yachtclub nach Malchin – unser Ausgangspunkt für unser vereinbartes Fischessen. Frisch gefangener Fisch direkt auf den Tisch oder ins Fischbrötchen das gibt es hier oft und ist kulinarisch gesehen ein Muss.
Von Malchin geht es wieder nach Alt Schwerin. Nachdem wir die ganze Zeit bestes Wetter hatten, werden wir auf dem Campingplatz mit Starkregen im wahrsten Sinne des Wortes zugeschüttet. Unseren Bekannten, die mit einem kleinen Zweimannzelt, wie man es bei einer Fern- oder Radwanderung benutzt, unterwegs sind, geben wir Asyl unter unserer Markise. Ohne diese wären sie, im wahrsten Sinne des Wortes, abgesoffen.
Einen Abstecher an die Ostsee
Nach dem großen Regen und der aufregenden Nacht beschließen wir, unsere Reise gemeinsam fortzusetzen. So fahren wir weiter an die Ostsee und schlagen unser Lager am Salzhaff auf. Neben Seeluft schnuppern, Strandwandern und relaxen erkunden wir von dort aus Wismar und Rostock. Für die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, hat es dann leider nicht mehr gereicht. Unser Rückfahrtermin rückt schneller heran als uns lieb ist. Auf der Rückfahrt machen wir noch einen Cappuccino Stopp in Neuruppin um dann wieder in unsere Heimat, nach Franken, zurückzukehren.