Nun könnte ich aus diversen Reiseführern die Namen der schönsten Kirchen, der imposantesten Palazzi und der Museen aufzählen und abschreiben. Aber was bringt es dem, der noch nie in Venedig war? Nichts! Wer sich dafür interessiert, der fährt hin und schaut sich das an und zwar mit dem Fokus der ihn interessiert.
Wir sind einfach nur beeindruckt von der Schaffenskraft der Venezianer. Je länger wir uns in diesem lebenden Museum aufhalten, je mehr wir das Leben in dieser Stadt inhalieren (auch das touristische), umso mehr können wir vor unserem geistigen Auge die Aura dieser grandiosen Stadt wahrnehmen. Es entsteht das Bild rauschender venezianischer Feste vor hunderten von Jahren, genau so wie die Umtriebigkeit einer florierenden Handelsmetropole im Mittelalter. Und Heute? Heute gehören die Touristen ganz selbstverständlich auch zum Stadtbild mit dazu. Ohne, wäre Venedig nicht Venedig. Ohne, wäre Venedig irgendwie leer; fast ein wenig tot oder Vergangenheit, ein statisches Museum. Wir, die wir lieber dem Touristen-Mainstream aus dem Weg gehen, kommen zu einem solchen Resümee? Darüber sind wir selbst verwundert. Aber es ist so!
Das moderne Venedig ohne Touristen wäre nicht Venedig. Das müssen wir anerkennen. Dann gehört der eine oder andere Auswuchs touristischer Infantilität eben auch dazu. Wir wünschen den Venezianern, dass sie auch in Zukunft die Balance zwischen touristischer Attraktion und venezianischem Stadtleben erhalten können und ein lebendes Museum bleiben.
Nach bald 9 Stunden kreuz und quer durch Venedig weis ich nicht mehr ob das, was da unten baumelt meine Beine oder die Beine von WoMoline sind. Aber wir sind beide beseelt von der Atmosphäre, die wir genießen durften. Und so bleibt uns nur noch das Finale in Bildern:
Eine Fahrt auf dem Canal Grande