Am 11. Juni letzten Jahres wurde der erste Reiseartikel veröffentlicht. Nun ist ein Jahr vergangen und in diesem Jahr erblickten knapp 70 weitere Reiseartikel das Licht der Welt. Nicht ganz 9.000 mal wurde die Webseite aufgerufen und es hat sich inzwischen eine Gemeinde von über 100 Followern gebildet, obwohl wir auf den Kommunikationskanal Facebook bisher verzichtet haben. Seit März diesen Jahres weist die Statistik jeden Monat über 1000 Aufrufe aus und es werden seit Februar 350+ Besucher monatlich vom Statistiktool gezählt.
Wir durften aber auch erleben, dass das Internet ein sehr sensibles und eitles Ding ist. Als ich mich öffentlich zu einigen seltsamen Dingen im Netz, wie den Blog-Awards sehr kritisch äußerte, oder als ich eine seltene, aber sehr penetrante Spezies, von wohnmobilfahrenden Hundebesitzern sarkastisch-kabaretistisch aufs Korn nahm, da wurde uns sehr schnell von einem Teil der Netzgemeinde die Freundschaft, mit zum Teil bösen Kommentaren, gekündigt. Interessanterweise hat sich das aber auf die Zugriffszahlen kaum ausgewirkt.
Um ehrlich zu sein, mit soviel Interesse hätten wir nie und nimmer gerechnet. Wir haben dies auch nicht angestrebt. Der Blog sollte ursprünglich nur uns helfen, die vielen, vielen Reiseeindrücke, Gedanken, Empfindungen und Gefühle zu verarbeiten, zu sortieren, zu strukturieren und für uns festzuhalten. Das war die ursprüngliche Motivation.
Ich war aber auch davon überzeugt, dass wir der Welt noch etwas zu sagen haben. Deshalb haben wir unsere Reisen nicht in einer Word-Datei für uns dokumentiert, sondern tun das in diesem Blog.
Ich nehme diesen 1. Geburtstag zum Anlass, nochmals über die eigentliche Triebfeder, die uns zum Reisen gebracht hat, nachzudenken.
Der Auslöser, es jetzt und nicht erst irgend wann in der Zukunft zu tun, war der plötzliche und vollkommen unerwartete Tod eines sehr netten Nachbarn, mit dem wir noch am Abend auf der Terrasse herumgeflachst hatten und am nächsten Morgen wurde er im Sarg aus dem Haus getragen.
Nach dem Motto, was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen, haben wir entschieden, unseren Lebenstraum jetzt zu realisieren. Dabei hat uns die Frage geholfen: „Wer hat verfügt, dass Lebenswünsche erst auf die Zeit nach dem Erwerbsleben zu verschieben sind?“
Es ist einer dieser Glaubenssätze die uns jeden Tag eingetrichtert werden, von Politik, Medien und Interessensvertretern, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken ob dieser Glaubenssatz wirklich stimmt.
Um es kurz zu machen, wir sind der Meinung: Nein, er stimmt nicht! Die Nutznießer dieses Glaubenssatzes sind die, die am Hamsterrad viel Geld verdienen, in dem die meisten Menschen in den Industriestaaten stecken. Wir profitieren von diesem Glaubenssatz nicht! Also über Bord damit!
Und so stimmt der Satz den wir sozusagen als „Glaubensbekenntnis“ zu unserem Lebenstraum formuliert haben und auf unserer Willkommensseite publizierten noch immer:
Wir sind ausgestiegen aus dem Konsumterror, aus dem “immer mehr”, “immer höher”, ”immer weiter”. Wir haben für uns erkannt, dass das unreflektierte Streben nach materiellem Wachstum, uns in immer größere Abhängigkeiten zwingt (und vermutlich auch zwingen soll), Abhängigkeiten, die wir gar nicht wollen und die uns die Zeit zum Leben unserer Lebenswünsche stehlen.
Die Konsequenz ist, dass die Brötchen die wir backen, kleiner geworden sind, aber wir bekommen dafür das Einzige was man mit Geld nicht kaufen kann: wertvolle LebensZEIT die wir als
Zeit zum Reisen
nutzen, um uns unseren Lebenswunsch zu erfüllen:
… noch etwas von der schönen Welt zu sehen, Landschaften erkunden und die Natur genießen, den Duft der Jahreszeiten riechen, Kultur und Traditionen der besuchten Regionen respektvoll wahrnehmen, Kulinarisches entdecken und schmecken und die spirituelle Kraft besonderer Orte erfühlen.
Angesichts der vielen Besucher und die wohlwollenden, anerkennenden Kommentare, hat sich unsere ursprüngliche Motivation deutlich erweitert.
Stellvertretend für die vielen lieben Worte die wir lesen durften, sei hier eine email die uns in den letzten Tagen von unserer vielleicht rüstigsten Leserin erreichte, zitiert.
Ingrid von http://steinfisch.wordpress.com schrieb:
Guten Tag,
mein Name ist Ingrid, eine Seniorin von 73 Jahren.
Sofort habe ich mich in euren wundervollen Blog verliebt! 😀
Ich werde ihm folgen, mit der Zeit Blog-Einträge nachlesen, auf die ich mich jetzt schon freue. …
Diese Mail hat uns besonders berührt. Unser Blog ist gerade einmal ein Jahr alt und hat eine lebenserfahrene und gestandene Verehrerin, die sich in ihn verliebt hat. Ist das nicht schön?
Aus Mails und Kommentaren, wie diesem durften wir lernen, dass wir mit unseren Veröffentlichungen ganz offensichtlich vielen Menschen Freude bereiten. Freude ist unserem Wissen nach, neben der Liebe, das Einzige was sich durch Teilen vermehrt. Was gibt es also Schöneres, als durch Teilen die Freude zu vermehren. 😊
Und vielleicht ist es uns auch ein wenig durch unser Vorleben gelungen, dass das was wir hier dokumentieren, anderen Inspiration gibt, Ihren Lebenstraum (was immer das auch sein mag) in die Realität zu bringen.
Liebe Leser/innen und liebe (Mit-)Kommentatoren:
„Ihr seid uns ans Herz gewachsen!“
Für eure Treue, eure Wertschätzung und Anteilnahme,
die ihr uns entgegenbringt
ganz, ganz lieben Dank.
Herzlichst
WoMolix und WoMoline