
Vom Markusplatz bewegen wir uns ohne genauen Plan Richtung Rialtobrücke. In den Gassen und an den kleinen Plätzen entdecken wir immer wieder Schaufenster, die unsere Neugierde wecken.

Vom einfachen Alementari, der die die Bedürfnisse der Einwohner nach Schinken, Mortadella und Panini deckt, über Läden mit Glasschmuck, venezianischen Masken, Galerien, bis zum Designer-Möbelladen. Alles dabei!
Wir kommen an einen kleinen Platz. Vor uns Klamottendesignerläden der üblichen Verdächtigen – von Luis Vitton bis Puma und… ein H&M ist auch dabei. Mitten in der Altstadt! H&M ist nun nicht gerade eine Boutique die vom Verkauf von ein oder zwei teuren Teilchen pro Tag leben kann. Hier müssen Volumen an Waren umgeschlagen werden. Mir stellt sich die Frage, wie bekommen die Venezianer das mit er Logistik hin. Angesichts der schmalen Gassen, Durchgänge, Brücken und der schmalen Kanäle ist das eine Herausforderung. Die Läden liegen ja nicht am Canal Grande. Hier kann kein Sattelschlepper mal eben auf der Rückseite von H&M an die Rampe fahren und ein paar Tonnen Klamotten im Keller des Kaufhauses verschwinden lassen. Keller? Oh, die gibt es aufgrund der hohen Wasserlinie nicht! Ja, und wo wird die Ware zwischengelagert? Das verblüfft mich.
WoMoline verblüfft das nicht. Sie will wissen, ob es in Venedig die gleichen Sachen gibt wie in Nürnberg, Stuttgart oder München oder endlich italienischen Chick. Typisch Frau schleppt sie mich in den H&M mit dem Argument hinein, dass sie noch eine weiße Leinenhose brauchen würde. Ich sage nur ganz leise, damit es niemand hört: „Holzauge sei wachsam…“
WoMoline stellt anschließend enttäuscht fest: NIX italienischer Chick – internationaler Einheitsbrei.