Die Donau entlang – von Passau nach Wien #10

Radtouren1An den nächsten beiden Tagen machen wir einige Ausflüge mit dem Fahrrad in die Umgebung. Den Tagesabschluss gestalten wir dann in einem Heurigen. Wir probieren den Wein und natürlich auch die dazu angebotenen Speisen und in einem Weingut bleiben wir an einem Cabernet-Sauvignon hängen der schmeckte uns so gut, dass wir gleich zwei Kisten ordern, die wir am Abfahrtstag abholen wollen. Einen Cabernet-Sauvignon hätte ich in der Wachau nicht erwartet. Die Wachau ist für mich eher mit Zweigelt und grünen Veltliner verbunden. Auch in der Wachau scheinen die Winzer Neues auszuprobieren und sich dem allgemeinen Zeitgeist und Zeitgeschmack anzupassen.

Radtouren3Unser letzter Tag. Sehr angenehme Frühtemperaturen laden uns zum Frühstück im Freien ein. Wir wollen noch einmal nach Dürnstein hinüber fahren und noch ein paar typische Mitbringsel einkaufen. Das Flusskino vermeldet: insgesamt sechs Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anker. Wir sehen schon von der anderen Uferseite, dass dort eine kleine Völkerwanderung im Gange ist. Noch wissen wir nicht was uns erwartet.
Als wir am unteren Stadttor den historischen Stadtkern betreten, erkennen wir das ganze Ausmaß der Völkerwanderung. Der gesamte Ortskern ist schlicht und einfach vollkommen überfüllt. In den Restaurants ist kein Platz mehr zu bekommen, in den Souvenirläden schubsen sich die Touristen gegenseitig von den Auslagen weg. Das ganze ist nur noch eine Touristen Abfertigung. Wir sind etwas sprachlos aber auch entsetzt. In Stoßzeiten, insbesondere an Wochenenden, gehört der Ort nicht mehr der einheimischen Bevölkerung sondern nur noch den Touristen. Uns kommen wieder die beklemmenden Gedanken in den Sinn, die uns schon bei unserem Besuch im Kloster Melk durch die Köpfe gingen. Hier geht es zwar nicht um ein UNESCO Weltkulturerbe, aber es geht hier um einen Ort in dem Menschen leben, und die ein recht auf ihre Heimat und ihr Zuhause haben.

Es kann aus unserer Sicht nicht sein, dass ein paar wenige Geschäftsleute (Ladenbesitzer, Gastronomen und Hoteliers), mit ihren Interessen ein ganzes Dorf okkupieren und die Bevölkerung zu eine Geisel ihrer Interessen machen. Ja, ich höre schon wieder das Argument: Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum… sicher, der eine oder andere Arbeitsplatz fällt da schon für die einheimische Bevölkerung ab. Die überwiegende Mehrheit allerdings, verdient auf andere Weise ihren Lebensunterhalt und die müssen Einschränkungen in ihrem Heimatort und ihrem Zuhause hinnehmen.
Etwas ratlos beschließen wir unseren Rückzug, radeln nach Krems und besorgen unsere Mitbringsel dort.

VollmondWir hatten, bis auf die ersten Tage, bestes Wetter auf unserer Tour. Doch nun, vermeldet der Wetterbericht eine deutliche Wetterverschlechterung. Es scheint fast so, als ob Petrus ganz genau weiß, wann unsere Reise zu Ende geht.
Ach, ja; da war noch was: Eine wunderschöne Vollmondnacht bei angenehmen Themperaturen…

Fazit: Eine erlebnisreiche und schöne abwechslungsreiche Tour. Wien werden wir wieder besuchen, um dann mehr ins Detail zu gehen. Genau so interessant wird der Vergleich mit einer ähnlichen Tour nach Prag sein, die wir uns schon fest vorgenommen haben.

3 Gedanken zu “Die Donau entlang – von Passau nach Wien #10

  1. Hallo, habe mal reingeschaut in euren Blog. Das meiste sind wif auch schon gefahren. Schreibe erst seit September. Zur Zeit überwintern wir in Spanien. Ihr könnt ja mal reinschauen. LG Konni!

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